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Das Census-Projekt: Rekonstruktion der Renaissance mithilfe von fylr

Die Entstehung und Ziele des Census-Projektes

Einleitung

„Census der in der Renaissance bekannten antiken Kunstwerke und Architektur“ ist ein Projekt mit 75-jähriger Geschichte. Über die Jahrzehnte hat es durch internationale Bemühungen eine beeindruckende Entwicklung erlebt. 1946 wurde das Projekt von deutschen Kunsthistorikern im Exil in London und New York initiiert. Seit den 1990ern findet es seinen Ankerpunkt am Institut für Kunst- und Bildgeschichte der Humboldt-Universität zu Berlin.

Ziel des Census-Projekts ist die Rekonstruktion des Renaissance-Wissens über die Antike (1400-1600). Hierzu werden antike Monumente wie Statuen und Gebäude mit Renaissance-Texten (Reiseführer, Beschreibungen) und Bildern (Drucke, Zeichnungen, Medaillen) verknüpft.

Das Census-Projekt war in den Geisteswissenschaften Pionier der Digitalisierung. Die Erstellung der ersten Datenbank in den 1980ern wurde durch das in Los Angeles ansässige J. Paul Getty Trust finanziert. Der J. Paul Getty Trust widmet sich intensiv der Kunstgeschichts-, Archäologie- und damit verwandten Forschungsbereichen.

Mehrere Faktoren machen die Verwaltung der Census-Datenbank herausfordernd:

  • Die Komplexität und Größe ihres Bestands.
  • Die Darstellung vielfältiger Beziehungen zwischen Kunstwerken und Texten.
  • Die Verwaltung von Bildmaterial, beeinflusst durch unterschiedliche Urheberrechtsvereinbarungen.
  • Die Notwendigkeit, diverse Suchanfragen von Nutzern mit unterschiedlichen Interessen zu bedienen.

Gründe für die Wahl von easydb im Vergleich zu anderen Lösungen

2007 wurde die Census-Datenbank in easydb integriert, wodurch die bisherige Datenbankplattform durch eine webbasierte Lösung ohne Zugangsbeschränkungen ersetzt wurde. Im Zeitraum 2021 bis 2022 fanden umfassende Softwareaktualisierungen statt und eine neue Benutzeroberfläche für das Census-Projekt wurde entwickelt. Parallel dazu wurde die Datenbank für die Transformation in das Linked Open Data-Format vorbereitet. Auch der fotografische Bestand wurde aktualisiert, wodurch neueste Aufnahmen von antiken Monumenten und Zeichnungen zugänglich gemacht wurden.

Ein entscheidender Faktor für die erneute Wahl von easydb, insbesondere in seiner Nachfolgeversion „fylr“, war die bereits bestehende langjährige Zusammenarbeit. Hinzu kam die Anpassungsfähigkeit der Software an die spezifischen Anforderungen des Census-Projekts.

Implementierung der fylr-Version im Census-Projekt

Der Census war einer der ersten Projekte die auf die neue Version der easydb, den fylr wechseln konnte. Dies an sich stellte bereits eine Herausforderung dar. Zusätzlich erfolgte ein Versionssprung von easydb Version direkt auf fylr; die easydb Version 5 wurde übersprungen. Dadurch war im Projektverlauf eine intensive und fortlaufende Abstimmung zwischen dem Census-Projektteam und den Experten der Programmfabrik notwendig, um die Migration erfolgreich abzuschließen.

Einfluss von easydb und fylr auf das Census-Projekt

Die Integration von fylr in das Census-Projekt hat den Arbeitsablauf des Teams erheblich verbessert. Insbesondere die Möglichkeit, Datensätze effizienter zu bearbeiten und Änderungen vorzunehmen, die im Vorgängersystem nicht möglich waren, ist eine nützliche Verbesserung.

Laut Kathleen Christian, der Direktorin des Census-Projektes seit 2020, sind insbesondere drei Funktionen von easydb entscheidend:

  1. Die Gruppenbearbeitung
  2. Der XML-Export
  3. Die fortgeschrittenen Suchfunktionen

Diese Features unterstützen das Team, Daten umfassend zu bearbeiten, diese in gewünschte Formate zu konvertieren und zügig relevante Daten zu lokalisieren. Zudem hat die Fähigkeit, Bilder zu markieren und individuelle Pop-up-Nachrichten zu erstellen, den Arbeitsprozess des Teams weiter optimiert.

Mehrwert durch Implementierung von fylr: Hauptvorteile im Überblick

  1. Steigerung der Effizienz: Nutzer des Census-Projektes können nun Suchen durchführen, bei denen mehrere Datensätze verknüpft, auch Monumente und Dokumente kombiniert, berücksichtigt werden. Die neuen Funktionen: Vorlagen auswählen zu können und Suchen & Ersetzen verbessern die Gruppenbearbeitung. So können mehrere Datensätze bzw. Objekte noch effizienter gleichzeitig bearbeitet werden.
  2. Tiefgreifende Datenanalyse: Die neue Exportfunktion in XML, kombiniert mit der Möglichkeit zur semantischen Modellierung, ermöglicht nun eine detailliertere Datenanalyse, die vorher nicht möglich war.
  3. Erhöhte Sicherheit: Die Berechtigungen zum Download von Bildern wurden so abgestimmt, sodass Nutzer nur jene Bilder herunterladen können, die laut Urheberrechtsvereinbarungen freigegeben sind.
  4. Ausblick auf zukünftige Optimierungen: Eine Funktion zur Selbstregistrierung, die darauf abzielt, den Anmeldeprozess für Nutzer zu vereinfachen, ist nun in fylr enthalten. Diese Funktion ist ebenfalls für das Census-Projekt geplant. Die geplante Integration des PDF-Creators wird individuelle Ausdrucke von Objekt- und Metadaten ermöglichen. Zusätzlich werden die vorgesehenen erweiterten Importoptionen und die Implementierung der IIIF-Funktion (https://iiif.io/) zu weiteren Verbesserungen führen.

Integration von easydb im Census-Projekt: Ein Fazit

Das Census-Projekt zeigt, wie historische Forschung von modernen digitalen Technologien profitieren kann. Mit der Einbindung von easydb, vor allem in der neueren fylr-Version, hat sich die Effizienz und Zugänglichkeit des Projekts gesteigert – und das, ohne Abstriche bei der wissenschaftlichen Qualität oder Tiefe zu machen. Dieser fortwährende Optimierungsprozess betont die Wichtigkeit, traditionelle geisteswissenschaftliche Forschung mit den Technologien der heutigen Zeit zu kombinieren. Das erfüllt nicht nur die Ansprüche der aktuellen Forschungswelt, sondern sichert auch den kulturellen und historischen Wert des Census-Projekts für zukünftige Generationen.

Census der in der Renaissance bekannten antiken Kunstwerke und Architektur

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Besuchen Sie unsere fylr-Website fylr.io für weitere Informationen.

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